Sunday is Runday - Laufreise zum EDP Meia Maratona de Lisboa
"Herzlichen Glückwunsch! Du bist einer der 5 Gewinner unserer Nachtläufer Aktion! :-D"
Mit diesen Worten begann die Mail von Ledlenser, die ich am 14. Dezember letzten Jahres bekommen habe und mit der drei Monate Vorfreude einhergingen. An der Stelle also noch einmal ein riesengroßes
DANKESCHÖN an alle, die für mich gevotet haben und ein fettes
sorry an alle, die ich damit genervt habe. Es hat sich gelohnt.
Drei Nächte Lissabon mit einer Reihe von Highlights wie dem Halbmarathon standen an. Dazu kam noch die Info, dass neben den fünf glücklichen Gewinnern inklusive Begleitung auch
Jan Fitschen,
Florian Neuschwander und
Sandra Mastropietro mit am Start sein werden und das Wochenende so ein unvergessliches Event wird, bei dem mein Lieblingssport nicht zu kurz kommen sollte.
Eines kann ich vorab schon verraten: Lissabon ist absolut eine Reise Wert.
Tag 1 - Kennenlernen und lockeres Laufen als Team
Die Zeit verging wie im Flug und schon stand der 17. März vor der Tür. Nachdem mein S
chwager Chris und ich bereits um kurz nach 8 Uhr am Lissabonner Flughafen angekommen waren, stand uns bereits am Freitag ein ganzer Tag bevor. Aus Berlin noch an ungemütliche Temperaturen gewöhnt, hat uns bereits der Fahrer unserer Shuttles damit vertraut gemacht, dass uns ein Wochenende mit super Wetter bevorstehen würde. Denn der letzte Schnee soll 2005 gefallen sein und das letzte Mal zuvor sei auch schon circa 50 Jahre her. Eine perfekte Ausgangslage also, denn für Berlin waren am Wochenende einstellige Temperaturen und Regen vorausgesagt worden. Im Hotel angekommen wurden wir dann auch gleich von Jan von Ledlenser begrüßt. Da der Check-in leider erst am Nachmittag möglich war, gingen wir direkt raus und haben uns mit der Umgebung vertraut gemacht. Erste Check der Nachbarschaft, des Tejos und einiger Sehenswürdigkeiten Lissabons. Und wie das so ist, liefen uns irgendwann Jan und Flo über den weg, die sich ebenlls in den Straßen Lissabons tummelten.
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Jan Fitschen erklärt uns eine der Laufübungen |
Als gegen 14 Uhr alle da waren, konnte es dann richtig losgehen. Die erste Trainingseinheit mit den Lauf-Assen stand auf dem Programm. Besonders cool war, dass auf jeden Rücksicht genommen wurde. Und obwohl wir alle die verschiedensten Voraussetzungen mitbrachten, konnten wir so gemeinsam durch die Straßen Lissabons zum Praca de Comercio und von dort aus am Tejo entlang zur Ponte 25 de Abril laufen. Hier standen dann einige Übungen aus dem Lauf-ABC und Steigerungsläufe an.
Tag 2 -Einmal Atlantik und zurück
Da für Sonntag der EDP Meia Maratona de Lisboa auf dem Plan stand, durften wir am Samstag unsere Beine ein wenig schonen. Also ging es mit 16 Mann in einem riesigen Reisebus in Richtung der Kulturlandschaft und des Weltkulturerbes von Sintra, wo auch der Pena-Palast steht.
Hier hat uns ein Guide durch den Palast geführt, uns ein paar Kilometer weiter westlich den Cabo da Roca gezeigt, das ist der westliche Punkt des Festlands des europäischen Kontinents und anschließend noch ins wunderschöne Cascais geleitet. Da aber Bilder mehr als tausend Worte sagen, könnt ihr euch einfach selber ein Bild machen.
Tag 3 - Race Day
Ehrlich gesagt hatte ich mich vorab nicht weiter über den Lissabonner Halbmarathon schlau gemacht. Hätte ich vorab gewusst, dass er einer der schnellsten Halbmarathonstrecken der Welt ist, hätte ich vermutlich die drei Monate zuvor ein wenig anders trainiert. Aber dieser Gedanke sollte sich dann doch recht schnell verflüchtigen.
Nachdem wir uns alle um 7:30 Uhr zum frühstück getroffen hatten, ging es gegen halb 9 los. Der EDP Meia Maratona de Lisboa beginnt nämlich erst um 10:30 Uhr, was ich relativ spät finde. Normalerweise bin ich ja nicht so der Earlybird, aber wenn Mitte zwanzig Grad Celsius für den Tag angekündigt werden, dann ist das für einen Mitteleuropäer der im letzten halben Jahr nicht mehr als 10 Grad erlebt hat doch ein krasser unterschied zur gewohnten Temperatur. Nichtsdestotrotz ging es gut gelaunt zum Start. Doch Achtung! Wer einen top durchorganisierten Lauf erwartet, der wird mit südeuropäischer Gelassenheit konfrontiert, die zu schmerzhaften und unschönen Erfahrungen führen kann.
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Letztes Einschwören vor dem Lauf |
Will heißen, dass uns zum Beispiel auf der Marathonmesse noch gesagt wurde, dass es eine Beutelabgabe und einen Transport gibt (das Start und Ziel ein paar Kilometer entfernt liegen) und wir am Start auch Sicherheitsnadeln bekommen. Nur doof, wenn es am Start weder eine Beutelabgabe gibt (und man sogar große Rucksäcke in der Gruppe dabei hat) und es auch keine Sicherheitsnadeln gibt - geschweige denn einen Help Desk o.ä. mit Ansprechpartnern. Aber zum Glück gab es viele andere nette Läufer, die uns mit einer Nadel aushelfen konnten, sodass wir zum Schluss alle versorgt waren.
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Am Start mit Stephan und Matthias |
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Blick "durch" die Brücke auf den Tejo |
Der Lauf selber begann ähnlich schleppend. Denn die Ponte 25 de Abril scheint für alle ein ziemliches Highlight zu sein. Klar, sie ist ja auch cool, aber da sie nur einmal im Jahr für den Autoverkehr gesperrt ist und das auch "Nicht-Läufer" anzieht, nehmen am parallel stattfindenden Mini-Marathon einige Läufer teil, die über die Brücke spazieren. Und da es nicht wie Gewohnt Startblöcke für die angepeilten Zielzeiten gibt und sich das Läuferfeld auf der dann doch etwas schmalen Brücke nicht groß verlaufen kann, läuft man die ersten Kilometer im Schneckentempo den langsameren Mitstreitern hinterher. Aber hey, stay positive! Immerhin kann man so auf den ersten Kilometern nich zu schnell laufen und wird obendrein noch mit einem obercoolen Ausblick belohnt. Das hat definitiv auch seinen Reiz!
Sobald man den Tejo mit der Brücke überquert hat, geht es ein deutliches Stück bergab und dann am Ufer entlang. Ein ganzes Stück ins Inland, dann auf der anderen Straßenseite in Richtung Atlantik, bevor man wieder eine 180 Grad Kurve läuft und dann zum Ziel gelangt. Ähnlich spektakulär wie meine Beschreibung hier abgelaufen ist, war es auch. Also nicht weiter. Dafür aber umso wärmer. Also Achtung! Meine Haut hatte den Wunsch die Sonne aufzunehmen. Sonnencreme nicht vergessen, ansonsten kann es böse Sonnenbrand geben! ;-)
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Ulta-König Florian Neuschwander am Ballern |
Wirklich cool an der Strecke ist, dass man diese zwei 180 Grad Kehren hat und somit zweimal den Eliteläufern entgegenkommt. Mich motiviert solch ein Tempo immer. Das gibt mir nochmal Energie und gefällt mir deshalb besonders cool. Und ein weiteres Highlight ist, dass es anstatt Bier im Ziel Magnum Eis von Langnese gibt. Könnte es meiner Meinung nach öfter geben.
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3 km vor dem Ziel und noch immer gut gelaunt |
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Mit Alex und Jan im Ziel |
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Im Ziel mit einem großen Teil der Crew |
Und weil an diesem Wochenende schon ein Highlight das nächste gejagt hatte, ging es ähnlich cool. Weiter. Nach einer kurzen Erfrischung im Hotel liefen wir nämlich wieder zum Ufer des Tejos, wo schon für jeden von uns ein Segway wartete. Was viele schon wussten oder sich zumindest dachten kann ich jetzt auch bestätigen. Segwayfahren macht richtig viel Spaß! Damit ist man der König der Straße, der Kaufhaus Cop der Ladendetektive. Nur schade, dass die anderthalb Stunden darauf so schnell vergingen. So ein Segway wäre aber sicherlich auch für Zuhause eine sinnvolle Investition.
Da man aber aufhören soll, wenn es am schönsten ist, war an dem Abend dann auch Ende für mich. Mit einem ebenso leckeren Abendessen wie an den Tagen zuvor ging ein wunderschönes Wochenende zu Ende. Und während die anderen am nächsten Morgen noch eine Runde mit Stirnlampen durch die dunklen Straßen und Gassen Lissabons gerannt sind, hab ich mich auf dem Weg zum Flughafen in die Heimat gemacht. Im Gepäck mit vielen schönen Erinnerungen und einer Medaille, die einen besonderen Platz bekommen wird.
An der Stelle möchte ich mich auch noch einmal bei Ledlenser bedanken, dass ich als Gewinner mit dabei sein und all die schönen Momente erleben durfte. Es war super organisiert und hat mega viel Spaß gemacht!
Zum Abschluss noch ein paar Impressionen
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