Tschirgant Sky Run - Die nächste Trailpremiere in Imst
Ach ist das ein schönes Gefühl endlich wieder eine Starnummer zu tragen. Nachdem ich bereits im September letzten Jahres in Imst bei der Premiere des Starkenberger Homeruns am Start sein konnte (den Rennbericht findest du hier) , ließen aufgrund der Corona-Pandemie weitere „richtige“ Läufe eine ganzen Weile auf sich warten. Zumindest sofern man nicht virtuell rennen wollte.
Nach der langen coronabedingten Rennpause - immerhin fast neun Monate - war die Vorfreude auf das nächste Rennen riesig. Endlich wieder mit anderen Leute gemeinsam an einer Startlinie stehen und eine Medaille ergattern. Doch so klar, ob das Rennen wirklich stattfinden könnte, war es bis kurz vor unserer Abreise aus Berlin nicht.
Premiere des Tschirgant Sky Run
Die Jungs und Mädels vom Veranstalter TrailMotion Tirol, einem begeisterten Trailrunningverein aus Imst, kämpften bis zuletzt bei den Behörden, damit die Premiere des Tschirgant Sky Runs am 12. Juni 2021 steigen durfte. Mit Erfolg. Zum Glück ließ die Pandemiesituation in Tirol das Rennen dann unter Hygieneauflagen doch zu.
Namensgebend für das Rennen ist der 2.370 Meter hohe Berg Tschirgant, über dessen Gipfel gelaufen werden sollte und an dessen westlichen Fuß Imst liegt, wo im Stadion Imst das Race starten und enden sollte. Vier Distanzen standen bei der Premiere des Tschirgant Sky Run zur Auswahl, sodass für jeden etwas dabei war. Gelaufen werden konnte über 16 km, 26 km, 42 km oder 52 km, wobei die Rennen mit 800 HM bis 3.500 HM einiges an Aufstieg und noch viele bessere Ausblicke zu bieten hatten. Dabei waren die 16 km- und 42 km-Strecke jeweils mit etwas einfacheren Untergründen versehen, während die 26 km- und 52 km-Strecke deutlich anspruchsvollere Laufuntergründe zu bieten hatten.
Schnell noch etwas Bergluft schnuppern
Als Berliner fallen die Höhenmeter im Training für gewöhnlich recht gering aus. Deshalb konnten wir es nicht sein lassen und sind gleich am Donnerstagnachmittag kurz nach der Anreise die ersten Kilometer über die Trails geheizt. War das ein gutes Gefühl. Aber natürlich darf man es nicht übertreiben. Deshalb haben wir es am Freitag etwas gemütlicher Angehen lassen, um am Samstag zum Rennen fit zu sein.
Die Startunterlagenausgabe am Freitag im Stadion Imst war gut organisiert, sodass wir alles notwenige innerhalb von wenigen Minuten hatten. Neben einigen Gutscheinen und Snacks war der Startbeutel mit einem Raceshirt und passenden Socken vom Tschirgant Sky Race gut gefüllt. Damit wir uns am Samstag im Start- und Zielbereich aufhalten durften, musste zudem eines der drei Gs nachgewiesen werden - genesen, geimpft oder getestet. Wer das erste oder zweite nicht vorweisen konnte, konnte sich problem- und kostenlos an einer von vielen Teststationen in Imst testen lassen. Bis zum Start war also alles super organisiert.
Endlich wieder Raceday
Es ist soweit - Tag X. Da der Start für die 26 Kilometer-Distanz um 7:30 Uhr geplant war, klingelte mein Wecker bereits um 5:00 Uhr. Nach einem gemütlichen Frühstück wurde noch schnell der Laufrucksack bestückt, bevor es in Richtung Startbereich ging. Damit dort genug Abstand gehalten werden konnte, wurden wir nach und nach in Startwellen zu je 10 Personen auf die Strecke geschickt.
Die ersten Kilometer verliefen recht flach, bevor es dann nach etwa 6 Kilometern aufwärts ging und nach und nach immer steiler wurde, schließlich wollten rund 1.900 Höhenmeter bewältigt werden. Aufgrund von Schneefeldern waren leider kurzfristig kleine Streckenänderungen notwendig (es wurde auf die Sicherheitsroute zurückgegriffen), was dazu führte, dass nach ca. 13 Kilometern nicht der Grat mit dem Gipfelkreuz erklommen wurde, sondern die Strecke einige Höhenmeter tiefer über den Sattel des Tschirgant führte. Natürlich schade, aber am Ende tat das der Schönheit der Strecke keinen Abbruch. Denn von oben hatte man einen wunderschönen Ausblick ins Gurgltal und ins gegenüberliegende Inntal, wirklich traumhaft!
Doch ein Spaziergang war der Aufstieg nicht, maximal beim Tempo bergauf. Vorbereitung auf solch ein Rennen ist in Berlin kaum möglich, weshalb ich bereits zur Hälfte ganz schön erschöpft war. Doch oben angekommen wurde es nicht unbedingt leichter. Insbesondere die ersten ein, zwei Kilometer bergab waren sehr steil und extrem technisch, was allerdings auch nicht anders zu erwarten war, wenn der Veranstalter folgendes auf seiner Website zur Strecke schreibt: „Ebenso der Technische Downhill lässt Trailrunning Herzen höherschlagen, ehe es wieder auf sanften Wiesen von Karres Richtung Karrösten geht.“
Teilweise mit Drahtseilen versehen war der erste Downhillpart sehr alpin, teilweise ohne festen, felsigen Boden und für meine (doch eher amateurhaften) Skills an der grenze des für mich machbaren. Ein Erlebnis war es allemal. Beim nächsten Mal sollte ich ggf. der Vernunft zuliebe doch eher die 16 km- oder 42 km-Distanz wählen, da diese vergleichsweise deutlich weniger technisch und dadurch auch für weniger erfahrene Trailläufer wie mich besser geeignet sein sollen. Doch in etwas langsamerem Tempo ging es auch für mich sicher bergab und einige Zeit später wurden die Wege immer breiter und besser, sodass ich es richtig rollen lassen und Gas geben konnte. AUA! :D Die Oberschenkel hatten in den nächsten Tage deutlich gezeigt, was sie davon hielten. Doch die atemberaubende Strecke war es allemal wert. Da ich gut versorgt war - ich halte unterwegs ungern an - konnte ich die ersten drei Verpflegungsstationen getrost auslassen, bevor ich an der vierten Station doch einmal Halt machte. Hier gab es Wasser und Iso zur Auswahl - feste Nahrung konnte aufgrund von Corona leider nicht geboten werden.
Doch nach der kleinen Stärkung mit leckerem Isodrink konnte ich auch die letzten Kilometer auf asphaltierter Strecke durch Imst bis zum Stadion laufen und mit meiner Leistung war ich sehr zufrieden. Zwischen 3:30 h und 4:00 h war mein Wunsch, am Ende standen im Ziel 3:45:50 h auf der Uhr. Erschöpft, aber glücklich konnten ich die Premiere des Tschirgant Sky Run bei herrlichem Wetter sehr genießen. Circa. 400 Läuferinnen und Läufer waren über die vier Distanzen verteilt mit dabei und die gute Organisation hat den Lauf wirklich zu einem Genuss gemacht. Dafür hat sich der Weg aus Berlin gelohnt, um mit Susi, Daniel und Sven endlich mal wieder gemeinsam an den Start zu gehen.
Imst hat für Trailläufer einiges zu bieten
Sind wir ehrlich, ich habe noch eine Rechnung mit dem Tschirgant Sky Run offen. Denn aufgrund des Schnees konnten wir nicht ganz bis auf den Gipfel in 2.370 Metern Höhe. Das will ich nächstes Jahr ändern. Hast du auch Lust? Dann sei doch am 11. Juni 2022 mit am Start, wenn die zweite Auflage des Tschirgant Sky Runs auf dem Plan steht.
Darüber hinaus hat die Outdoorregion Imst als Trailparadies noch einiges mehr zu bieten. Neben dem Tschirgant Sky Run finden hier auch der Gletschermarathon, die Salomon 4 Trails und das Trail Triple mit dem Starkenberger Homerun statt. Vor allem aber gibt es den besten Kaiserschmarrn einfach nur in den Bergen - auch wenn mein selbstgemachter Schmarrn ebenfalls ganz passabel ist.
Als Ausgleich zum Laufen bietet die AREA 47 in der Nähe eine Reihe von Actionhighlights wie Raftingtouren und auch eine Wake Area. Zudem kann man mit dem kostenlosen Imster Urlaubspass eine Reihe von Highlights kostenlos oder stark vergünstigt nutzen. Unter anderem gibt es kostenlosen Eintritt in die Water Area der AREA 47, einmal kann man pro Person pro Tag kostenlos mit der Imster Bergbahn fahren und noch viel mehr. Damit kann man gleich morgens mit der Bergbahn hoch in die Berge und die Wandertouren gleich mit mega Ausblicken genießen.
Ich komme auf jeden Fall wieder. Übrigens haben wir diesmal im frisch renovierten Stadthotel Eggerbräu gewohnt. Das war super mit seinem netten Personal und gerade einmal 10 Gehminuten vom Start- und Zielbereich entfernt. Zentraler geht’s kaum.
Anzeige I Bei der Reise handelt es sich um eine vom Tourismusverband Imst unterstützte Pressereise
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