Trailrunning in Imst - Premiere des Starkenberger HOMERUN
Endlich wieder eine Medaille
Ich hatte ehrlich gesagt nicht mehr damit gerechnet. Aber manchmal kommt es doch anders als man denkt und nun ist sie da, meine erste „richtige“ Medaille in diesem Jahr. Richtig insofern, als dass ich sie bei einem echten Lauf bekommen habe. Nix mit virtuell oder sonst wie. Live und in Farbe. Vor Ort. Mit Hygienekonzept und Abstand. Unglaublich. Aber zurück zum Anfang.
Aufgrund der aktuellen Pandemie hagelte es in den letzten Monaten Absagen ohne Ende. Der Rennkalender wurde mächtig durcheinander gewirbelt und es schien, als wäre all die harte Arbeit und Vorbereitung im Winter und beginnenden Frühjahr umsonst gewesen. Umso gespannter war ich, als es hieß, dass der Starkenberger HOMERUN dennoch Premiere feiern sollte. Und nicht nur als einfacher Lauf. Die Jungs und Mädels von Plan B - auch die Macher des Transalpine Runs - machten aus dem neuen Starkenberger HOMERUN gemeinsam mit Hauptsponsor DYNAFIT dieses Jahr einmalig ein dreitätiges Lauffest, das unter dem Namen DYNAFIT Trail Run3 Imst/Tirol vom 18. bis 20. September 2020 in ein Paradies für Trailläufer verwandeln sollte. Dabei zählte vor allem der Teamgeist, denn sowohl Starkenberger HOMERUN als auch DYANAFIT Trail Run3 waren als Team-Events für jeweils zwei Sportlerinnen und Sportler angelegt, wobei es mehrere Wertung (Frau/Frau, Mann/Mann und Mixed in jeweils drei Alterswertungen) gab.
Foto: Plan B Events |
Laufen im Herzen Tirols
Imst liegt im Herzen Tirols zwischen den Lechtaler Alpen im Norden und den Ötztaler Alpen im Süden und bietet alles, was das Herz eines outdoorbegeisterten Abenteurers höher schlagen lässt. Laufen, Wandern, Radfahren, Klettern - die Natur lädt zu alpiner Action ein. Und das wollten wir nutzen. Deshalb war unsere viertägige Reise nicht nur mit dem Ziel verbunden erfolgreich beim Starkenberger HOMERUN mitzulaufen, sondern möglichst vielfältig die Schönheit der Alpen zu genießen. Und was das angeht, kann man auf unzähligen Wanderwegen in und um Imst unterwegs sein. Eine richtige Perle ist dabei der circa 59 km lange Starkenberger Panoramaweg. Dieser führt vom wunderschönen Fernsteinsee am Fernpass zum Schloss Landeck und hält tolle Ausblicken auf Berge und Täler bereit. Ein Highlight ist dabei die märchenhafte Salvesenklamm.
Foto: Andi Frank |
Der neue Homerun
Zum Glück war der Starkenberger Panoramaweg zentraler Bestandteil des Starkenberger HOMERUN, sodass man diesen (zumindest auf Teilabschnitten) gleich auf etwas schnellere Weise genießen konnte. Denn beim Starkenberger HOMERUN laufen die Beiden Athleten eines Teams jeweils an zwei unterschiedlichen Startpunkten auf dem Panoramaweg los und treffen sich dann in der Mitte in Imst - einer auf der Nord- und der andere auf der Südroute. Deshalb heißt er auch Homerun. Dabei bietet der Lauf die Wahl zwischen einer Short- und Long-Variante, sodass man auch als Flachlandtiroler wie ich ganz angenehm mitlaufen kann, wenn man Berge nicht so gewohnt ist.
Auf der Nord-Route hatte man die Wahl zwischen SHORT von Obtarrenz bis Imst mit ca. 10,6km länge, 209 Höhenmeter im Aufstieg und 650 Höhenmeter im Abstieg oder LONG von Fernsteinsee bis Imst mit ca. 25,7 km länge, 1.061 Höhenmeter im Aufstieg und 1.228 Höhenmeter im Abstieg.
Screenshot: starkenberger-homerun.com |
Auf der Süd-Route hatte man die Wahl zwischen SHORT von Mils bis Imst mit ca. 10,7 km länge, 602 Höhenmeter im Aufstieg und 594 Höhenmeter im Abstieg oder LONG von Landeck bis Imst mit ca. 29,4 km länge, 1.676 Höhenmeter im Aufstieg und 1.705 Höhenmeter im Abstieg.
Foto: Starkenberger-homerun.com |
Die Anmeldung für den HOMERUN kostete dabei 35€ bzw. 45€ pro Person (Short bzw. Long) und beinhaltet neben dem Startplatz, der Zielverpflegung, Medaille und Kleideraufbewahrung/-transport einen verhältnismäßig üppig gefüllten Goodiebag mit verschiedenen Proben, ein Startnummernband von DYNAFIT, den Busshuttle zum jeweiligen Startbereich ab Imst und einen Gutschein über 9€ für ein Pastagericht in mehreren teilnehmenden Restaurants und Hotels als „Pastaparty light“. Das fand ich in Summe sehr fair. Eine zusätzliche Chipmiete war nicht notwendig, weil die Startnummer einen Einmalchip enthielt.
Der Lauf selbst war dabei ein wahrer Genuss - wenn auch kein leichter. Doch gerade die Schlussetappe hinab durch die wunderschöne Rosengartenschlucht - die es bei Tempo ganz schön in sich hatte - war optisch ein wahrer Leckerbissen. Aufgrund von Covid-19 durften nicht so viele Sportler mit am Start sein und so kam es, dass das Teilnehmerfeld recht aufgelockert war und ich einen Großteil der Strecke alleine absolvierte und absolut meine Ruhe hatte. Nur hin und wieder standen ein paar Streckenposten, die auf unsere Sicherheit Acht gegeben haben. Das war super. Ich hatte zwar mitgekriegt, dass sich auf den Long-Strecke ein paar Personen verlaufen hatten, weil der die Führenden in einer Gruppe falsch abgebogen waren, aber zumindest über die Ausschilderung meiner Short-Strecke kann ich nichts negatives feststellen. Ganz im Gegenteil. Alle paar Meter gab es Hinweise zur Streckenführung, sodass man auch als Neuling auf den Trails und im Wald problemlos auf dem richtigen Weg bleiben konnte.
Durch die Salvesenklamm auf der Nord-Route // Foto: Audi Frank |
Drei Läufe, ein Event - der DYNAFIT Trail Run3
Wie eingangs erwähnt wurde die Premiere des Starkenberger HOMERUN dieses Jahr etwas erweitert. So konnte man sich nicht nur für den HOMERUN am Samstag anmelden, sondern gleich auch für einen Bergsprint am Freitag und einen noch längeren Traillauf am Sonntag. Hier kommen aber wirklich nur die Harten in den Garten, denn dafür ist doch schon etwas Erfahrung in Sachen Laufen in den Bergen praktisch, vor allem eine gute Kondition. Denn die vielen Meter bergauf und bergab können in den Beinen eines Berliners wie mir schnell für Muskelkater sorgen. 😉
Den Auftakt des DYNAFIT Trail Run3 machte also ein circa sieben Kilometer langer Bergsprint von Jerzens auf den Hochzeige, bei dem es 1.205 Höhenmeter im Aufstieg zu besiegen galt. Belohnt wurde man dann oben angekommen mit einem herrlichen Ausblick. Die zweite Etappe am Samstag war dann die Long-Variante des HOMERUN, bevor am Sonntag quasi als Finale der DYNFIT Trail Run Imst anstand. Dieser Lauf führte über 33 Kilometer mit jeweils 2.270 Höhenmeter im Aufstieg als auch im Abstieg von und nach Imst und begann quasi umgekehrt wie der HOMERUN mit der Rosengartenschlucht, durch die man diesmal hinauf nach Hochimst lief, wo die Strecke dann dem Imster Höhenweg folgte und der Gipfel des Laggers, der Ödkarlekopf und der Pleiskopf folgten.
Für die Gesamtwertung wurden dann die Zeiten vom Bergsprint und Homerun mit der langsameren Zeit der beiden Teamkameraden beim DYNAFIT Trail Run Imst addiert.
Die Rosengartenschlucht in Imst // Foto: Audi Frank |
Besonderheiten aufgrund der gegenwärtigen Pandemie
Das „neue Normal“ ist auch beim Laufen angekommen. Aufgrund der aktuellen Umstände galt im Start- und Zielbereich eine Maskenpflicht. Genauso musste man einen Fragebogen über mögliche Covid-19 Symptome ausfüllen, damit man starten durfte. Zudem musste man das Ziel recht rasch nach dem erreichen verlassen, konnte aber im Umfeld des Ziels noch verweilen und die Zielverpflegung genießen. Diese bestand aus einer Flasche Apfelschorle einem Käse- oder Wurstbrötchen nach Wahl, einem Müsliriegel und einem Apfel.
Endlich wieder Medaillen // Foto: Klaus Fengler |
Mein Fazit
In Summe hat es sich wirklich gelohnt zur Premiere des Starkenberger HOMERUN zu fahren. Auch wenn der Weg von Berlin natürlich schon ein Stück weit ist, wurde wir dieses Jahr mit bestem Wetter (ca. 25 Grad Celsius) belohnt und überall sehr gastfreundlich von den Einheimischen aufgenommen. Und wir waren beim HOMERUN so erfolgreich, dass es für meinen Kumpel Sven Abraham vom Run Pack und mich für den 4. Platz in der Teamwertung gereicht hat.
Am liebsten hätte ich die Long-Distanz oder sogar den vollen DYNAFIT Trail Run3 mit allen drei Wettbewerben absolviert. Ehrlich gesagt war mir das aber doch etwas zu Anspruchsvoll, da ich seit zwei Jahren nicht mehr in den Bergen und dementsprechend kaum im Training dafür war und mir auch die Erfahrung gefehlt hat. Deshalb hatten wir einige Zeit für andere Aktivitäten vor Ort. Nächste Mal hätte ich aber auf jeden Fall Lust auf die lange Distanz.
Sven, Daniel und ich im Ziel |
Was kann man sonst so in Imst erleben?
Wenn du also auch mal beim Starkenberger HOMERUN an den Start gehen willst (die nächste Ausgabe findet am 18. September 2021 statt), dann kann ich dir empfehlen deine Reise etwas auszudehnen. Wir haben beispielsweise folgende Sachen erlebt:
Wasserspaß in der AREA 47: Der größte Outdoor-Freizeitpark in Österreich bietet eine Menge Action. Wir haben die Rafting Tour auf dem Inn durch die Imster Schlucht gemacht. Mega spaßig! Aber nicht nur Rafting ist möglich. Die AREA 47 bietet dir eine Riesen Water Area mit diversen Rutschen und Sprungmöglichkeiten, eine eigen Wake Area, einen Hochseilgarten, Canyoning und vieles mehr. Langweilig wird es hier auf jeden Fall nicht.
Alpine Coaster: „Die längste Alpen-Achterbahn“ ist eine Sommerrodelbahn, die von der Mittelstation der Imster Bergbahn über 3,5 km Länge ins Tal fährt. Dabei überwindet man mit ordentlich Speed die 500 Meter Höhenunterschied und kriegt in den Steilkurven und Wellen einen ordentlichen Adrenalinkick.
Weinverkostung im Weingut Flür: Das familiäre Weingut im Imster Nachbarort Tarrenz lädt in ihrem gemütlich ausgebauten Weinstadel dazu ein die Zeit zu vergessen, auf unkomplizierte Art leckere Weine zu entdecken und etwas über den Weinbau in Tirol zu lernen. Man bekommt einen Einblick in den Weinkeller und Besonderes Highlight: Der Weinstadel war früher mal der Heuboden des familiären Bauernhofs und verbindet die Historie des Hofs mit modernem Design.
Wir haben übrigens im Alpenhotel Linserhof übernachtet. Ein mega Ausblick dort! Das Hotel liegt ein Stück abseits vom Ortskern und ist dafür umso ruhiger und schöner. Wer Erholung sucht, wird sie hier finden. Schwimmbad (innen) und Schwimmteich laden nach einer langen Wanderung zum Erfrischen und Entspannen ein.
Hier noch ein paar Impressionen aus Imst und vom Rennen
Foto: Andi Frank |
Foto: Andi Frank |
Foto: Andi Frank |
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