Sonntag, 27. Oktober 2019

Chicago International 5K - Shakeout Run im Herzen der Windy City


Und weiter geht die Reise. Nachdem ich beim Burger King Beach Run in Miami Beach schon die ersten beiden Medaillen meiner Reise durch die USA, stand nun der eigentliche Grund für die Reise auf dem Plan: Chicago.



Tropisches Klima, immer um die 30 Grad, 80 bis 90% Luftfeuchte und immer mal wieder ein paar Tropfen Regen. So sah die erste Hälfte meiner Reise in die USA aus. Das lies sich vor allem deshalb sehr gut aushalten, weil wir auf Key West und in Miami Beach viel Zeit am Meer verbracht haben und die Reise dadurch sehr erholsam war. Eigentlich sowie sein muss.

Doch damit war nach einer Woche in Florida jetzt Schluß. Chicago wartete eher so mit 12 bis 16 Grad Celsius im Tagesmaximum, viel Wind und auch mal ein Paar Tropfen Regen auf uns. Für Sightseeing und viele Outdooraktivitäten vielleicht nicht so prickelnd, gerade für den anstehenden Marathon wären die vorausgesagten niedrigeren Temperaturen und die deutlich geringere Luftfeuchtigkeit aber ein Segen. Dachte ich..

Endlich angekommen am Ort des Geschehens


Nachdem wir aufgrund eines Defekts am Tank im rechten Tragwerk unseres Fliegers am Mittwochabend mit mehreren Stunden Verspätung aus Miami in Chicago ankamen, konnten wir ab Donnerstag die Stadt erkunden und einigen spannende Eindrücke sammeln. Etwas erschlagen von Größe, Hektik und Lautstärke der Großstadt folgte also ab sofort ein starkes Kontrastprogramm zu den Erlebnissen am Atlantik und in den Everglades und der Chicago International 5K stand auf dem Programm.
Am Eingang zur Abbott Health & Fitness Expo
Der Chicago International 5K ist quasi der Shakeout Run für den Bank of America Chicago Marathon und findet immer am Samstag vor dem Marathon statt. Die Anmeldung kostet um die 35$ und beinhaltet neben der Startgebühr für den Lauf durch die abgesperrte Innenstadt (mehr oder weniger innerhalb der Loop) eine einzigartige Medaille mit wechselnden Motiven und eine nette Überraschung im Ziel.

Die Startunterlagen erhält man als U.S. resident in der Regel per Post (bei Anmeldung bis Ende August) und internationale Teilnehmer nur am Freitag zwischen 9 und 20 Uhr auf der Abbott Health & Fitness Expo im McCormick Place, der Messe für den Chicago Marathon. Dadurch müssen nur wenige Teilnehmer ihre Startnummer vor Ort abholen. Zum Glück befindet sich der Stand mit der Startunterlagenausgabe direkt hinter dem Eingang der Halle, weshalb man nicht lange suchen muss. Und da es mehrere Ausgabestellen (nach Startnummern sortiert gibt), musste ich am Freitag gegen 13 Uhr auch nicht lange auf meine Startnummer warten. Lediglich eine Person stand vor mir und so hatte ich nach wenigen Augenblicken meine Startunterlagen ausgehändigt bekommen.
Die Startnummer für den 5K und Marathon sind da! 😊

Die letzten 5 Kilometer bis zum Major


Start des Chicago International 5K ist um 7:30 Uhr. Je nach angegebener Bestzeit auf die 5 Kilometer wird man in eine der vier Startwellen von A bis D eingeteilt, damit alle halbwegs ihrer Leistungsstufe gerecht starten können. Vor dem Startschuss wird wie bei vielen Sportveranstaltungen in den Vereinigten Staaten üblich die Nationalhymne live gesungen und vorgelesen, wie viele Sportler aus den vielen Ländern dieser Welt teilnehmen. Kurz und knackig, dann geht's los.

Leider hatte ich mich bei der Kleiderwahl vor der Abreise nur an den vorausgesagte Tageshöchstwerten orientiert und dadurch gar nicht mal so viel warme Sachen dabei. Denn auch wenn es tagsüber 12 oder 15 Grad werden, ist es morgens doch recht frisch und so warteten am Samstagvormittag ganze 5 Grad auf uns Läufer. So schon kalt, mit wind gefühlt noch etwas frischer, sodass meine Finger schon vor dem Start tiefgefroren waren. Leider wollte sich das auch nicht so recht über die nächsten 5 Kilometer ändern, weshalb ich fast überlegt hatte, mir noch Handschuhe für den Marathon einen Tag später zu holen (Start wieder um 7:30 Uhr und ähnliche Temperaturen.
Laufen inmitten der Häuserschluchten von Downtown Chicago 
Aber bevor ich daran weiter Gedanken verschwendete, wollte ich erst einmal den Lauf genießen. Start war am Daley Plaza direkt vor der Statue von Picasso, von wo aus des durch die Innenstadt innerhalb (und unterhalb) der Loop ging, vorbei am Willis Tower und eine kleine Ehrenrunde auf der Michigan Avenue, bevor der Zieleinlauf im Grant Park bei schönstem Sonnenschein folgte. 5 Kilometer können doch kürzer sein, als man denkt. Dafür gab es zwischendurch einen kleinen Stand mit Wasser und vor allem viel Genusslaufen, da man einen Tag vor so einem großem Marathon natürlich nicht noch unbedingt extra viel Kraft raushauen will.

Insgesamt ist die Strecke ganz nett und aufgrund einer ganzen Menge internationaler Läufer (die ja meisten in Begleitung anreisen) zumindest im Bereich zwischen Start und Ziel mit recht viele Zuschauern ausgestattet, die für gute Stimmung sorgen. Und im Ziel angekommen wurde man dann nicht nur mit der schönen Medaille belohnt, sondern bei der eisigen Kälte auch mit einer netten Bommelmütze im Chicago-Design. Zudem gibt es hier reichlich Verpflegung wie Wasser, Gatorade, Äpfel, Bananen, Proteinriegel und Co., sodass man sich beinahe das Frühstück danach sparen kann.


Ab in die Wärme


Normalerweise bin ich nicht so eine Frostbeutel, aber der schnelle Umschwung von 30 auf 5 Grad morgens war wohl doch ein bisschen krass für mich. Da es keine Kleideraufbewahrungsmöglichkeit seitens des Veranstalters gibt, ist insbesondere bei Temperaturen wie in diesem Jahren Begleitung durch Freunde und Familie zum Start ein großer Vorteil, da diese in einer kleinen Tasche Wechselkleidung mitbringen können. Man muss sich ja nicht noch einen Tag vorm Marathon etwas einfangen, nur weil man nassgeschwitzt nach dem Lauf noch den Heimweg durch die Kälte antreten muss.

Insgesamt ist der Chicago International 5K ein netter Vorgeschmack auf das wirklich große Sportereignis an diesem Wochenende in Chicago. Solltest du eh für den Marathon in der Stadt sein, dann lass dir diesen netten Lauf durch die abgesperrte Innenstadt und die schicke Medaille nicht entgehen.

Der Lohn für die "harte Arbeit" 😉
Und die schicke Mütze zur Erinnerung



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