Inside Tour de France - Zeitmessung beim größten Radsportevent der Welt

09:46 kulikeljudi 0 Comments

Anzeige - Mein Besuch bei der 6. und 7. Etappe der 106. Tour de France wurde netterweise von Tissot unterstützt.
Im Ziel der 6. Etappe der Tour de France // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)
Heute ist es soweit: Nach drei spannenden Wochen endet mit der 21. Etappe die diesjährige Tour de France. Der 22-jährige Kolumbianer Egan Bernal fährt in Gelb die 128 km lange Etappe von Rambouillet nach Paris und wenn er nicht noch stürzt oder aus einem anderen Grund aufgeben muss, dann ist ihm der Sieg der Tour eigentlich nicht mehr zu nehmen. Traditionell wir der Gesamtführende auf der letzten Etappe nicht mehr attackiert und auch in der Sprint- und Bergwertung wird sich heute nichts mehr rühren, viel Spannung ist deshalb heute Abend also nicht mehr zu erwarten.

Dafür waren für mich dieses Jahr ganz andere Etappen besonders spannend. Und das hat einen ganz simplen Grund - bei diesen durfte ich das Rennen nämlich live vor Ort verfolgen und die Fahrer teilweise Hautnah kennenlernen. Und dazu gehörte neben dem Grand Depart in Brüssel am 6. Juli (hier kommst du direkt zum Beitrag) auch die 6. Etappe von Mulhouse zur Planche des Belles Filles am 11. Juli. Denn dank Tissot durfte ich bei dieser nicht einfach nur vor Ort sein, sondern selber über die Strecke befahren und kurz vor den Profis die Ziellinie queren, einen Einblick in das Chronopole bekommen und am nächsten Tag auch noch das Fahrerlagen besuchen. Aber fangen wir am Anfang an.

Eine Menge Aufwand


Bekanntlich startet und endet die Tour bis auf wenige Ausnahmen täglich an einem anderen Ort. Das bedeutet neben vielen schönen Strecke in den unterschiedlichsten Regionen Frankreichs vor allem einen hohen organisatorischen und logistischen Aufwand. Denn tonnenweise Equipment wollen bei diesem Rennzirkus jeden Tag bewegt und neu auf- und später wieder abgebaut werden. Dazu gehört neben der Bühne für das Siegerpodest, all den Werbebanden, Zäunen eben auch die Technik für die Zeitnahme. Und damit dabei nichts schief geht, erfolgt die Zeitmessung auf jeder Etappe mit Netz und doppeltem Boden. Das heißt, dass sämtliches Equipment doppelt vorhanden ist und die Zeitnahme doppelt erfolgt, damit beim Ausfall des einen Systems noch das andere System weiterarbeitet. Und damit jeden Tag alles rechtzeitig aufgebaut ist, gibt es diesen ganzen Zirkus nicht nur einmal, sondern ebenfalls doppelt. Somit bleibt immer ein Tag zum Aufbauen der nächsten Etappe, während die aktuelle gerade gefahren wird. Und was dafür alles so aufgebaut wird, konnten wir live vor Ort begutachten. Dafür war aber ganzer Körpereinsatz gefragt, denn wer sich die Technik im Ziel anschauen will, muss auch zum Ziel kommen und das haben wir auf dem Rad erledigt.

 Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Einmal im Leben ein Etappe der Tour de France fahren


Das konnten wir. Zumindest teilweise. Denn Teil der Inside Tour de France Radtour sind eben auch die letzten 30 km der Etappe des jeweiligen Tages. Und das war für uns die Strecke von Servance zur Planche des Belles Filles mit mit fast 1.300 positiven Höhenmetern. Auf jeden Fall knackig. Wäre da nicht der Schummelmotor des E-Bikes gewesen. Das war natürlich etwas schade, denn richtig cool wäre es erst recht gewesen den Anstieg mit dem Rennrad aus eigener Kraft zu bewältigen. So schwitzte man zwar weniger, dadurch hatte die Fahrt aber auch nicht ganz so das Radsportfeeling, wie es möglich gewesen wäre. Und vor allem war man auch der Häme des französischen Publikums ausgeliefert, die uns (natürlich auch ein Stück weit zurecht wie ich finde) mit allerhand kritischen Bemerkungen und teilweise auch üblen Beleidigungen (das muss wiederum nicht sein) und Buhrufen übersäten, während sich andere neben uns die Berge mit ihren Rennrädern hoch quälten. Aber gut, das ist nunmal so und da stehe ich drüber. Erst recht wenn ich keine anderen Wahl habe. Spaß hat es nämlich trotzdem gemacht. Und da einen die Bikes nur bis 25 km/h unterstützt haben, musste man bei dem schweren Gewicht umso mehr treten, wenn man ein bisschen Tempo extra raufkriegen wollte. Bergab zog einen das Gewicht des Rennrads umso mehr. Da waren sogar 74,2 km/h in der Spitze auf der abgesperrten Strecke für mich möglich. Da hat das Citybike aber ganz schön geflattert, ähnlich wie meine Nerven. Mit Klickern im Roadbike wäre bestimmt noch einiges mehr möglich gewesen, da ich mich darauf einfach sicherer fühle. Nichtsdestotrotz will ich euch ein paar coole Shots aus den Bergen nicht vorenthalten.


 Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Die Strecke gleicht einem extrem langen Campingplatz  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Mit bis zu 74 km/h bergab  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)
Kurz vor der Ziellinie  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Auf ins Chronopole 


Nach einer kleinen Erfrischung in Plancher-les-Mines ging es weiter mit dem Rad in Richtung Zielankunft. Insbesondere die letzten 1.000 Meter hatten es in sich. Denn hier ging es nicht nur mit bis zu 24% Steigung hoch, sondern auch noch auf festgefahrenem Schotter, der sich beim rüberfahren als gar nicht mal so fest erwiesen hat. Und das verlangte nicht nur uns alles von uns ab, sondern auch den Profis. Andre Greipel musste beispielsweise sogar sein Rad nach den 160,5 km über die Ziellinie tragen. 😄


Doch nachdem wir diesen Kraftakt bewältigt hatten, durften wir endlich einen Einblick in das Chronopole erhalten. So nennt sich das kleine Häuschen an der Ziellinie, in dem alle Fäden der Zeitmessung zusammenlaufen. Hier steht quasi das Hirn der Tour, denn hier sitzen die Kollegen von Swiss Timing, einer Schwestergesellschaft von Tissot, die sich um die Zeitmessung kümmern. Und diese haben nicht nur die Gesamtwertung im Blick, sondern auch die Berg- und Sprintwertungen mitten im Rennen.
So sieht das Chronopole an der Ziellinie aus // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)


Wie Funktioniert die Zeitmessung bei der Tour de France?


Swiss Timing misst die Zeiten der Fahrer mittels eines ausgeklügelten Computersystems, dass die Fahrer anhand der Transponder an ihren Rädern, genau wie über Kameras und Lichtschranken erfasst. Und wie bereits eingangs erwähnt, erfolgt die gesamte Zeitmessung zweifach und mit Notstromaggregaten gesichert, damit nichts schiefgehen kann.

Bereits während des Rennens versorgt das Signal von Swiss Timing die TV-Sender, Internetportale, etc. mit der Zeitmessung in Echtzeit. Das erfolgt vor allem über die Transponder an den Bikes der Fahrer, die regelmäßig durch Antennen entlang der Strecke erfasst werden und die aktuelle Reihenfolge der Fahrer anzeigen.

Blick aus dem Chronopol  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)
Aber im Radsport geht es bekanntlich nicht nur um Sekunden, sondern um Millisekunden. Und dafür reicht das Transpondersystem nicht aus. Da Zielankünfte manchmal um Millimeter entschieden werden, hat sich bereits seit den 1940er Jahren die Fototechnik durchgesetzt. Über die Jahrzehnte wurde die Technik immer weiterentwickelt, sodass Tissot heute hochmoderne Kameras einsetzt, die 10.000 Fotos pro Sekunde schießen. So können auch die knappsten Zieleinfahrten genau ausgewertet und der Sieger gekürt werden. Und das in atemberaubender Geschwindigkeit und überragender Präzision. Bereits wenige Sekunden  nach der Zieleinfahrt steht das vorläufige Ergebnis fest, dass wir zum Beispiel auf den Fernsehbildschirmen sehen können und genauso geht es auch an die Jury der A.S.O (Veranstalter der Tour), die diese vorläufigen Ergebnisse offiziell bestätigt und anschließend den Sieger kürt.
Techniker an einer der Hochgeschwindigkeitskamera  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Diese Technik ist vor allem für die Etappensiege wichtig, bei dem es um jeden Millimeter geht. Da am Ende alle im Peloton die gleiche Zeit bekommen, ist diese Technik für den Gesamtsieg nicht ganz so entscheidend.

Beispielsweise trennten Marcel Kittel und Edvald Boasson Hagen bei der 7. Etappe der Tour 2017 lediglich 6 mm. Dass das nahezu nichts ist, zeigt das folgende Foto von der Zieleinfahrt.
6 mm Trennen den siegenden Marcel Kittel und Edvald Boasson Hagen beim Fotofinish // Foto: Tissot

Wieder etwas anders ist die Technik beim Zeitfahren. Denn hier geht es - egal ob Einzel- oder Mannschaftszeitfahren - rein um die Zeitnahme. Dennoch überqueren i.d.R. nicht mehrere Fahrer gleichzeitig die Ziellinie. Deshalb wird hier vor allem mit fotoelektronischen Zellen gearbeitet. Einfach ausgedrückt also mit Lichtschranken, die die genaue Zielzeit einfangen. Während des Zeitfahrens sorgen wieder Transponder für die Liveergebnisse beim Zeitfahren.

Spannende Technik also, die von Situation von Situation durchaus unterschiedlich ist.
Blick ins Chronopole 

Endlich ist Spitzensport angesagt

Nach dem Besuch im Chronopole ging es zurück an die Strecke. Circa einen Kilometer vor der Zielankunft standen wir dann nun direkt vor der Großbildleinwand und konnten das Rennen verfolgen, bevor die Fahrer an uns vorbeifuhren und sich noch einmal über den richtig krassen Schotteranstieg hoch zur Planche des Belles Filles quälen durften. Was für eine Stimmung bei dieser krassen Etappe. Lasst die Bilder der 160,5 km langen 6. Etappe einfach auf euch wirken, die der Belgier Dylan Teuns in 4:29:03 h für sich entscheiden konnte.
Blick auf die Schotterpiste 500 Meter vor der Zielankunft

Mit Sabine an der Strecke die Fahrer anfeuern  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

 Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

 Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Auf ins Fahrerlager


Doch bevor ich mich von der Tour de France verabschieden musste, hatte Tissot noch ein kleines Highlight für uns parat - einen Besuch im Paddock vor dem Start der 7. Etappe von Belfort nach Chalon-sur-Saône. Hier konnte ich endlich mein Trikot vom gesamten Katusha Alpecin Team signieren lassen (habe ich eine Woche zuvor in Belgien leider vergessen), einige Fahrer im wahrsten Sinne hautnah erleben, die Räder der Pros genauestens inspizieren und eine Führung durch den Teambus von Katusha Alpecin bekommen. Das war ein absolutes Gänsehauterlebnis. Und ein schöner Abschluss meines zweiten Besuchs bei der diesjährigen Tour de France, die heute in Paris ihr Finale findet. Insofern werde ich auch heute Nachmittag wieder gespannt vorm Fernseher das Rennen verfolgen und bin Tissot sehr dankbar für diesen spannenden Einblick hinter die Kulissen des größten jährlich stattfindenden Sportevents der Welt.

Peter Sagan wurde wie ein Rockstar am Bus von den Fans in Empfang genommen

Die Bikes vor dem Start // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Rick Zabel unterschreibt mein Trikot  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)

Im Bus von Katusha Alpecin  // Foto: Lars Wehrmann (Tissot)


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Grand Départ 2019 – zu Gast bei der Tour de France in Brüssel

03:14 kulikeljudi 0 Comments


Anzeige - Meine Reise zur Tour de France wurde von Alpecin Cycling unterstützt.

Am Samstag war es endlich soweit. Das weltweit größte jährlich stattfindende Sportereignis – die Tour de France - ging los. 3.480 Kilometer härtester Wettkampf liegen bei der 106. Auflage der Tour in 21 Etappen vor den 176 Rennfahrern der 22 Teams. Und dieses Jahr gibt es gleich mehrere historische Momente zu feiern.
Auf der Muur van Geraardsbergen kurz vor dem Rennen - Foto: Stefan Rachow // Alpecin

Allen voran gibt es dieses Jahr nämlich 100 Jahre Gelbes Trikot zu feiern. Aber auch der erste Tour de France-Sieg der belgischen Radlegende Eddy Merckx jährt sich zum 50. Mal. Insofern passt es natürlich besonders gut, dass der diesjährige Start der Tour in Brüssel stattfinden sollte.


Drei Tage Radsport pur



Nachdem sich meine Anreise etwas chaotisch gestaltete (u.a. Flug gecancelt) kam ich in der Nacht von Donnerstag zu Freitag in Brüssel an. Von Brüssel aus ging es direkt weiter in das verträumte Dörfchen Goeferdinge bei Geraardsbergen in Ostflandern, wo der Rest des Teams schon ab Donnerstag den ersten Tag im Sattel genießen konnte.

Ohne viel Zeit zu verschwenden ging es morgens um 9:00 Uhr direkt raus zur ersten Ausfahrt. Das war allerdings schon recht knapp, denn der örtliche Bäcker macht immer erst um 8 Uhr auf, weshalb es in unserem B&B auch immer erst ab 8:15 Uhr Frühstück gab – Landleben halt. 😉

Nach einem kurzen Bikefitting war ich dann aber bereit für die erste Tour mit den Jungs. Mein Rad für dieses Wochenende sollte ein all black Canyon Aeroad mit Ultegra Di2-Gruppe sein, also ganz nach meinem Geschmack.
Mein Bike für das Wochenende

Direkt runter vom Hof unseres schönen Hotels begannen die wunderschönen Strecken. Und hier muss ich direkt sagen: Belgien hat mich überrascht. Sehr sogar. Sehr positiv. Ich muss gestehen, dass ich - mal abgesehen von Schokolade, Bier und Fritten - bisher nicht viel über Belgien wusste. Aber dieses Land ist landschaftlich ein Traum. Unendliche Felder, ein paar Hügel und Anstiege, schöne Häuser und Gärten – unsere Fahrt durch Flandern war einfach nur ein Traum. Und zusammen mit all den anderen Jungs hat es noch mehr Spaß gemacht, denn im Peloton wird Radfahren immer noch einmal auf ein ganz anderes Level gehoben. Radfahren ist am Ende des Tages halt ein Teamsport.
Das Team vor dem Rathaus von Geraardsbergen - Foto: Stefan Rachow // Alpecin


Zu Besuch bei den Profis



Der Vélo Barber am Start - Foto: Stefan Rachow // Alpecin
Nach einer kurzen Erfrischung ging es direkt weiter, da unser Besuch im Fahrerlager anstand. Nächster Stopp war der Parkplatz eines Hotels nahe des Brüsseler Flughafens Zaventem, wo neben dem Team Katusha Alpecin auch noch ein paar andere Teams Halt gemacht und sich auf die Tour vorbereitet haben. Neben dem Team um Rick Zabel, Nils Politt und Mads Würtz war unter anderem auch Julien Howard aka. The Vélo Barber aus New York City am Start (thevelobarber.com), der seine Kunden normalerweise auf dem Rennrad besucht und dieses Wochenende exklusiv allen Profis vom TKA sowie allen Interessierten die Haare in Form gebracht hat.

Nach dem kurzen Meet & Greet mit den Profis und einer Tour durch den Mannschaftsbus ging es dann wieder Richtung Hotel, wo die nächste Radtour auf uns wartete. Und nachdem wir schon am Morgen einmal die berüchtigte Mauer von Geraardsbergen (Muur van Geraardsbergen) erklommen hatten, sollte die Muur noch einmal folgen, bevor es auch noch auf den Bosberg ging. WAS EIN GEFÜHL, diese legendären Anstiege der Flandernrundfahrt selbst zu erklimmen, bevor am nächsten Tag die Fahrer der Tour daran ihren Spaß haben sollten. Da fühlt man sich selbst wie ein halber Profi – insbesondere bei den rasanten Abfahrten.
Foto: Stefan Rachow // Alpecin


Grand Départ der Tour de France



Endlich! Schon der erste Tag war gespickt mit Highlights, aber am Samstag ging es dann so richtig los. So richtig richtig, der Grand Départ in Brüssel stand nämlich auf dem Plan und für uns eine riesengroße Party. Da die Muur von Geraardsbergen ein richtiges Highlight ist und auch abseits von Events wie der Flandernrundfahrt oder der Tour de France in diesem Jahr mehr als nur beliebt ist, mussten wir früh da sein. Denn frühes Kommen sichert bekanntlich die besten Plätze. Und die hatten wir tatsächlich. Alpecin Cycling hat das volle Programm mit TV Übertragung der Tour, DJ, Barber Shop, Essen & Getränken und Co. aufgefahren. Und so wurde der Grand Départ zu einem richtigen Spektakel für uns. Denn sowohl die Zeit in der Area von Alpecin Cycling, als auch direkt an der Kapelle auf der Spitze der Muur, war unvergesslich. Die Leute haben sich schon Stunden vor der Durchfahrt der Fahrer auf der Muur gestapelt – unter anderem auch um die Werbekarawane zu erleben und die Jungs von Guilty 76 haben für die passenden Graffiti auf der Straße gesorgt.
Die Muur geschafft, da sind selbst die Profis außer Atem - Foto: Stefan Rachow // Alpecin


Jetzt aber selbst in die Pedale treten 



Team Katusha Alpecin Torte
So viel Radsport macht aber auch Hunger. Hunger auf leckere Fritten (naja und auch etwas Bierdurst), vor allem aber Hunger auf Radfahren. Und das war nicht nur bei mir so, sondern beim gesamten Team. Also haben wir uns am Abend noch eine Ausfahrt gegönnt und sind zum Ende unserer Ausfahrt hin schön noch einmal nach Geraardsbergen reingefahren, um die Muur kurz nach den Profis selbst zu befahren. Tja, was soll ich sagen… Sie wird auch b
eim vierten Versuch nicht leichter, ganz im Gegenteil. Dafür nimmt aber auch der Fahrspaß kein Bisschen ab und das ist ja das Wichtigste. Leider bedeutete diese Ausfahrt und das langsame Ausklingen des Abends bei leckerer TKA-Torte (schaut euch mal das Foto an) jedoch, dass dieses schöne Wochenende kurz vor seinem Ende stand. Doch so einfach geben wir uns nicht geschlagen und erst recht hauen wir nicht ab, ohne auch am letzten Tag noch einmal gefahren zu sein. Egal wie kurz die Zeit auch sein mag,
Immer ballern. Keine Ausreden! Foto: Stefan Rachow // Alpecin


Die zweite Etappe – TTT am Atomium



Nach 194,5 Kilometern endete die erste Etappe wieder in Brüssel mit dem niederländischen Sieger Mike Teunissen vom Team Jumbo-Visma, der sich hauchdünn gegen den Slowaken Peter Sagan und den Australier Caleb Ewan durchsetzte.
Bevor sich die Tour von Belgien Richtung Frankreich verabschiedete und für drei weitere Wochen Fahrspaß und Spannung sorgt, war es noch einmal Zeit für eine zweite Etappe in Belgien - das Mannschaftszeitfahren bzw. TTT (Team Time Trial). Hierbei kämpfen alle 22 Mannschaften über 27,6 km gegeneinander. Beim TTT geht es um alles. Keine Zeit für gemütliches Einrollen, Stürze oder sonst irgendwelche Spielereien, die das Team ausbremsen. Go Hard or Go Home halt. 27,6 Kilometer durch die Brüsseler Innenstadt bedeuten aber auch ein mittelgroßes Verkehrschaos.


Im Stau stehen? Nicht mit uns.



Mit Daniel am Atomium
Und darauf hatten wir mal so gar keinen Bock. Dafür hatten wir aber noch einmal richtig Bock auf Radfahren und nachdem wir in den letzten Tagen schon einige Teile der Flandern-Rundfahrt kennenlernen wollten und viel auf dem Land unterwegs waren, wollten wir jetzt noch einmal Brüssel sehen. Gesagt, getan. Da Daniel (sports-insider.de) und ich den gleichen Flieger zurück nach Berlin kriegen wollten, konnten wir gemütlich gemeinsam von unserem Hotel in Goeferdinge aus Richtung Brüssel starten, um das Ziel vom Mannschaftszeitfahren am Atomium zu sehen. Und das hat sich mehr als nur gelohnt. Wir haben die Strecke ein wenig auf knapp über 70 Kilometer ausgeweitet und konnten einen Großteil der Strecke wunderschön entlang des Dender-Radweges (die Dender ist ein Fluss in Belgien) radeln, sodass wir inkl. Kaffeepause sehr stressfrei in Brüssel ankamen. Ohne ballern ging es aber auch nicht, weshalb zum x-ten Mal die Muur mit in die Streckenplanung eingebaut wurde. Danach noch kurz frisch gemacht, umgezogen und ab zum Flughafen. So schnell wären wir niemals mit dem Shuttle nach Brüssel gekommen. So schnell vergeht aber leider auch ein wunderschönes Wochenende. Zum Glück warten noch ja drei Wochen Tour de France auf uns Radsportbegeisterte.
Dender-Radweg Richtung Brüssel


Und solltet ihr noch auf der Suche nach einem nächsten Urlaubsziel sein, dass nicht zu weit weg ist, dann kann ich euch echt Region Ostflandern empfehlen. Ruhige (und recht gut ausgebaute) Straßen, schöne Natur, flache Etappen, die sich gern auch um knackige Anstiege ergänzen lassen und nicht zuletzt ist man bspw. von Geraardsbergen aus in unter 60 km an der Nordsee, aber auch in Roubaix. Das bietet sich super für Tagestouren an. Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr zufälligerweise dort. Ich will auf jeden Fall wieder nach Belgien. Und zur Tour nach Frankreich. 😉

Belgien, du warst mir eine große Freude!




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