Brauche ich als Sportler wirklich Nahrungsergänzungsmittel?

07:58 kulikeljudi 1 Comments


Heute möchte ich mich mal dem Thema Nahrungsergänzungsmittel widmen. Wie ihr wisst, halte ich mich in Bezug auf das Thema Ernährung hier mittlerweile doch eher zurück. Kooperationsanfragen zu diesem Thema lehne ich (fast) immer ab. Warum? Weil die angebotenen Produkte meist völlig überteuert und die Auswirkungen meiner Ansicht nach doch eher marginal sind. Wenn sie überhaupt zu verspüren sind.

In letzter Zeit hatte ich Anfragen für Grüntee-Kapseln gegen oxidativen Stress, Superfood Cocktails mit natürlichen Zutaten und 76 Nährstoffen sowie Shakes, die 100% meines Tagesbedarfs an bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen stillen (Superfoods sind anscheinend so 2016). Bombe. Drei Shakes, zwei Kapseln Grünteeextrakt, dazu noch einen Cocktail und mein Körper wäre - wenn ich der Werbung glauben schenkte - optimal ausgerüstet. Bei einigen Nährstoffen sogar mit dem vielfachen des Nötigen versorgt. Und ich spare mir dazu noch die Zeit für die Vorbereitung des Essens. Besser geht's doch nicht.

Wenn es nur so einfach wäre.


Ich bin aber fest davon überzeugt, dass sich eine gesunde und ausgewogene Nahrung mit LEBENSMITTELN nicht durch irgendwelche Ergänzungsmittel ersetzen lässt, wie es die Werbung einem verspricht à la >>trinke dieses und jenes und deine Leistung wird sich verfünffachen<<. Deshalb heißt es ja auch ERGÄNZUNGSMITTEL. Und nicht jede Ergänzung ist sinnvoll. Ich kann einem Trabi einen Heckspoiler aufsetzen. Aber das macht aus dem Trabi noch lange keinen Sportwagen.

Denn eins ist für mich klar: Die richtige Ernährung ist für einen Sportler das A und O. Manche Ergänzungen mögen vielleicht sinnvoll sein, aber der beste Athlet kann nicht die besten Leistungen abrufen, wenn er in sich nur Müll reinstopft. Altbekannte Regel: Shit in, shit out.

Was ist aber >>richtig<< und was ist >>falsch<<?


Ich denke es ist ebenfalls klar, dass unterschiedliche Akzentuierungen in der Ernährung für unterschiedliche Zwecke gut sind. Mein bester Kumpel ist Bodybuilder, ähnlich groß wie ich (1,78 m), dafür aber um die Hälfte schwerer. Er wiegt je nach Trainingsphase zwischen 100 und 115kg. Klar, dass der sich als Bodybuilder anders ernährt als ich als Ausdauersportler. Und wer abnehmen möchte, wird sich wieder anders ernähren als mein Kumpel, der gerne mal etwas an Masse zulegt.
Nur was ist dann das richtige? Fragt man 10 Leute, wird man aller Wahrscheinlichkeit nach 10 Meinungen erhalten.

Wichtig ist vor allem, dass man sich gesund ernährt. Nur was ist gesund?

Dazu fällt mir ein Beispiel ein: Warst du schon einmal krank beim Arzt und hast zur Unterstützung deines Heilungsprozesses den Rat gehört, möglichst viel Fleisch, täglich zwei Steaks und ein Schnitzel, sowie Kotelettextrakt als Pillen und drei Liter Cola zur Heilung zu dir zu nehmen?

Ich kenne eher so Tipps wie viel Wasser und ungesüßte Tees, Vitamine durch Obst und Gemüse, vor allem also Grünes zu dir zu nehmen. Warum soll das nur für Kranke gelten? Eine ausgewogene Ernährung, die dir alle nötigen Nährstoffe zur Verfügung stellt, fängt mit einer möglichst natürlichen Ernährung an. Keine vorgefertigten oder toten Speisen, sondern mit Obst, Gemüse und frischen Kräutern. Unverarbeitet. Dann lässt sich einiges an Ergänzungen sparen 😉


Aber ein bisschen Potenzial nach oben ist doch immer, oder?


Klar, sehe ich genauso. Aber bevor ich mir Gedanken über Nahrungsergänzungsmittel mache, sollte ich mir Gedanken über meine Ernährung grundsätzlich machen. Nichts ersetzt eine ausgewogene Ernährung. Andersherum kann aber, wer sich ausgewogen ernährt,  einige Ergänzungsmittel für sich obsolet werden lassen 😉

Für manche Fälle sind Nahrungsergänzungsmittel sehr sinnvoll. Ich will sie ja nicht verteufeln, nehme ich doch selber welche. Ich will nur zu einem bewussten Umgang animieren.

Da ich kein Ernährungsexperte bin, kenne ich mich natürlich nicht zu 100% perfekt aus und kann auch keinen Expertenrat zu einzelnen Mitteln oder für bestimmte Personen direkt geben. Dafür bin ich aber vor kurzem auf eine für mich ganz gute Seite bei idealo gestoßen,  die sich mit dem Thema ganz gut auseinander setzt, wie ich finde und die ich mit euch teilen möchte.

Was ergibt für mich Sinn?


Diese Frage muss sich jeder selbst stellen. Für mich mit einer möglichst tierleid- und fleischfreien Ernährung sind zum Beispiel Vitamin B12 (übrigens auch für die meisten Fleischesser) und Eisenpräparate durchaus sinnvoll. Aber Vorsicht zum Beispiel bei Eisen. Zu viel ist auch wieder nicht gut, da eine Eisenüberladung wiederum oxidativen Stress fördert und damit zu einer Zellschädigung führen kann.
Außerdem muss ich mich durch große körperliche Belastung im Marathontraining zum Beispiel um genügend Magnesium, Natrium und Chlorid kümmern. Dabei helfen mir neben einer ausgewogenen Ernährung natürlich auch Ergänzungsmittel.

Eine gute Anleitung bietet meiner Ansicht nach folgende PDF-Datei von idealo, die du auch hier finden kannst: >>Hier geht's zur PDF<<. Am Ende des Blogposts habe ich den Flow Chart noch einmal mit eingebunden. Außerdem geht diese Seite hier noch einmal genauer auf Nahrungsergänzungsmittel und seine natürlichen Alternativen ein.

Die Werbung verspricht viel. Hinterfrage aber bitte immer, ob das beworbene Produkt auch halten kann, was es verspricht. Das schont nicht nur deine Geldbörse, sondern unter Umständen auch deine Gesundheit 😊




Nachtrag vom 18. August 2018:
In einer früheren Variante dieses Blogposts waren Ultrafoods erwähnt. Hierbei handelt es sich um einen redaktionellen Fehler, da damit nicht das Produkt Ultrafood gemeint ist. Ich bitte um Verzeihung für eventuelle Verwirrungen.

1 Kommentar :

  1. Ich versuche mich meist Supplement-frei zu ernähren, jedoch supplementiere ich Vitamin B12 (nehme ich in Kapseln zu mir) und im Winter auch Vitamin D (auch in Kapseln). Proteine nehme ich nie zusätzlich, das schaffe ich durch meine Ernährung von alleine. Andere Stoffe muss ich glücklicherweise nicht ergänzen.

    LG,
    Peter

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