Mein erster Staffellauf - Marathon als Teamleistung

17:03 kulikeljudi 0 Comments


Letzten Sonntag (22.11.15) war es endlich soweit. Mehr als nur spontan hab ich an meinem ersten Staffellauf teilgenommen. Nachdem ich mir nicht sicher war, ob meine Wade so schnell wieder mitspielt, hatte ich mir nämlich lieber keine Staffel mehr für den Airfieldrun 2015 in Berlin auf dem Tempelhofer Feld gesucht und wollte die Saison dann mit dem Asics Grand 10 im Oktober ausklingen lassen.
Doch zum Glück hab ich anscheinend noch rechtzeitig die Reißleine gezogen, sodass sich meine Wade gut erholen konnte und ich mich wenige Tage vor dem Airfieldrun nun doch etwas traurig war, dass ich nicht dabei sein kann. Aber wie das Leben manchmal so spielt, kennt man dann einen, der einen kennt, der einen kennt.

Der gute Mateo, der ebenfalls beim Nike+ Run Club trainiert, hat mir nämlich Donnerstagabend angeboten, mit in seiner Staffel zu laufen. Leider war in seinem Team kurzfristig ein Mitläufer ausgefallen und ohne lange zu überlegen, war ich dann natürlich gerne sofort als Ersatz dabei.

Beginn des Staffellaufs war im Endeffekt schon am Samstag. Da gab es im Restaurant von Mateo quasi ein Teamtreffen mit Pastaparty, Rennbesprechung und Übergabe eines coolen Gymbags im Ampelmanndesign, der mit diversen Goodies und einem coolen Shirt für den nächsten Tag gefüllt war.


Raceday

Gut gelaunt und mit einem etwas dicken Knie vom Fußballtunier am Nachmittag zuvor ging es dann bei 2 Grad zum ehemaligen Flughafen Tempelhof. Mehrere der alten Hangars wurden nämlich für Start, Ziel, Wechselzone etc. genutzt. Einige haben die Location sicher auch noch als Ort der Marathonmesse in Berlin in Erinnerung. Also definitiv ein Ort, an dem ich mich mittlerweile heimisch fühle.

Da aufgrund der aktuellen Lage die Leute an den Eingängen besonders stark kontrolliert wurden, begann der Lauf erst mit 30-minütiger Verspätung um 11 Uhr. Zum Glück waren unsere Staffeln aber auch schon vorher pünktlich da und startbereit. 
Oberstes Ziel war für uns Spaß an der Freude, weshalb wir uns selber keinen Zeitdruck gesetzt hatten. Zum Saisonabschluss noch einmal eine ruhige Kugel schieben, das war das Ziel, aber so wirklich klappt das ja nie. Nachdem Christoph schon mit einer super Zeit von unter 59min für die ersten 12,2km vorgelegt hat, gingen auch Julian und Mateo ab wie Raketen. 10km in sub 50min + 5km in etwas über 23min standen da schon auf der Uhr. Hoch motiviert ging es anschließend dann also für mich über die nächsten 10km. Christoph hatte uns schon vorgewarnt, dass es auf der Landebahn über eine Distanz von ca. 2km ziemlich windig sein würde. Und das war noch untertrieben! "Aber zum Glück läuft man da ja auch nur zweimal lang" war in dem Moment mein erster Gedanke, denn die 10km-Strecke bestand aus der doppelten 5km-Runde. Mit diesem Wissen und dem Tipp von Sarah (runforlifeandsmile_) im Gepäck, das der erste Teil der Strecke etwas schlangenlinig verläuft und man durch etwas mitdenken nicht unnötig zusätzliche Meter laufen muss, bin ich losgerannt, sobald mir Mateo den Staffelstab übergeben hatte. 

10 km Genuss pur

Nach sechs Wochen endlich der erste Volkslauf, was für ein Gefühl. Davon beschwingt liefen sich die ersten 2-3 km wie von allein, bis der Wind dann kam. Doch irgendwie konnte ich seit langem mal wieder richtig abschalten beim Laufen. Ein kilometerweit unverbauter Blick über das riesige Feld, sowas hat man in einer Stadt wie Berlin auch nicht oft und im Nu war die erste Runde auch schon wieder rum. Das Team stand hinter der Wechselzone im Hangar und hat gepusht ohne Ende. Wieder Schlangenlinien, wieder ging es in Richtung Gegenwind. Diesmal hatte ich aber einen Läufer dicht auf den Fersen. Sowas mag ich. Das Stampfen der Füße, das dir sagt, dass du verfolgt wirst und das dich pusht. Angetrieben davon und dem doofen Gefühl, dass meine Pulsuhr nicht richtig gestartet hat, mir ca. die ersten 300m gefehlt haben und mir die ganze Zeit über nicht meine Herzfrequenz angezeigt wurde, habe ich dann nochmal auf den letzten 1.200m das Tempo angezogen. Ganz auf den Körper vertrauend hat dann auch das Zeitgefühl gepasst. 42-43min waren angepeilt, offiziell sind es 41:39 min für 10km geworden und damit kann ich sehr gut Leben.
Schade, dass die Zeit bei solch tollen Läufen immer so schnell vergeht. Doch der Marathon war ja noch nicht vorbei. Den Schlussspurt über 5km hat in unserem Team dann Nicolas übernommen und noch einmal alles gegeben, sodass das Team Ampelmann in einer super begeisternden Zeit von 3:16:49 die Marathondistanz bezwungen hat. 
Sollte ich einen Starplatz für Berlin 2016 ergattern können, gibt es also ein neues Ziel: 3:16h knacken ;)

Zum Abschied gab es noch das obige Teamfoto im Schnee mit den Mädels vom Club der Töchter, die ebenfalls im Ampelmanndress unterwegs waren. Glückwunsch auch an euch zu eurer super Zeit! 

Hier gibts noch mehr Impressionen: